Manchmal saß Brösel tagelang am Fenster im Hotel seines Opas und hielt mit seinen Stiften die ein- und auslaufenden Schiffe auf den Rückseiten der Speisekarten oder Quittungsblöcken fest. Als Papa Feldmann zur Bundesmarine ging, stand ein Umzug nach Flensburg-Mürwik an. Während Vaddi auf der Ostsee mit seinen Mannen wochenlang nach Minen suchte, fand Mama Feldmann einen Ersatzlebensgefährten: Carsten Carstensen, Beamter beim Straßenbauamt – für den heranwachsenden Brösel ein Langweiler in Person.
1964 zog die neustrukturierte Familie in die Flensburger Innenstadt, genauer gesagt in die Friesische-Straße 41, in das Friesenhaus, das im vierten WERNER-Film von Meister Röhrich von Grund auf „saniert” wird.
Nach Beendigung der Lehre als Lithograf im April 1969 bestand Brösel die Führerscheinprüfung. Der 1971 angetretene Arbeitsplatz bei der Firma Geisel (Flensburg) wurde ihm schon 1972 wieder entzogen. In dieser Zeit karikierte Brösel in kleineren Geschichten seine Mitarbeiter und Vorgesetzten, was zu seinem Rauswurf führte.
Während der sechs Jahre seiner Arbeitslosigkeit (mit Malocherpausen), die er anfangs in Flensburg, später in einer WG auf dem Lande in der Nähe von Kiel verbrachte, sammelte sich ein beträchtliches Repertoire von Comic-Geschichten an.
In Kiel war Brösel Dauergast in der Kneipe „Erbse“. Im Club 68 in der Ringstraße war Brösel ebenfalls stets anzutreffen. Wirt Holger „Holgi“ Henze brachte ihn dazu, endlich mal ein paar Comic-Geschichten zu veröffentlichen.
Juli 1979, astreines Wetter. Es klingelte. Vor der Tür stand Bruder Andi mit Hante Kjer. „Kommst du mit? Wir wollen nach Süden!” Zwei Tage später waren sie am Ligurischen Meer und übten Flachköpper. Als Hante von Brösels zweiten Vornamen erfuhr und unter den dreien für allerlei Spott und Gelächter sorgte, griff er zu seiner Gitarre um sein Lied anzustimmen. „Werner kann Flachköpper mäch'n!” tönte es über den Strand. Und da Brösel diese besondere Form des Kopfsprungs als Kurzcomic gerade zu Papier gebracht hatte, betitelte er sein frisches Werk „WERNER macht Flachköpper” – die erste WERNER-Geschichte war entstanden!
Wenn du bis hierhin gekommen bist, liest du offenbar gerne.
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